Kastanien und Laub

Ahorn im Wandel der Jahreszeiten

Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Maklerin. Ich hatte auf eine Annonce meine Telefonnummer hinterlassen. Sie rief mich netterweise zwei Stunden später zurück. Ohne sich namentlich zu melden ging sie mit einer Frage ans Telefon: "Frau Bertram welche Wohnung möchten Sie ansehen?.....Nein, wir vermieten nicht an Wohngemeinschaften", hieß es dann, nachdem ich ihr von mir und meiner Freundin erzählt hatte. Einen Termin geben wollte sie auch nach mehreren hartnäckigen Unterbrechungen meinerseits nicht. Schade, wieder eine Chance weniger. Als sie auflegen wollte, schrie ich schon beinahe ins Telefon, ob sie denn nicht noch andere Objekte habe. Ja, habe sie. Wie schön, ob ich mir diese denn ansehen könnte? Ja, sie werde einen Termin in Altona für nächste Woche ausmachen, versprach sie. Da war ich doch stolz auf mich, die Situation wenigstens gerettet zu haben.

Dann zwei Sekunden später, ein nächster Anruf. Übrigens war ich während der gesamten Zeit im Auto unterwegs und verhedderte mich zweimal im Navi-Kabel. Mein Handy fand ich im Fußraum, nachdem es unangeschnallt nach vorne geschossen war, da ich hinter einem roten Ferrari in die Vollbremsung gehen musste. (hui, wär das teuer geworden!)

Ich ging also zum zweiten Mal ans Telefon, und hörte über den Leutsprecher die selbe Maklerin."Frau Bertram, welche Wohnung möchten Sie ansehen?", meldete sie sich mit der exakt gleichen Melodie.

Ein verdutzter Moment, dann meine Frage: "Ist das ein Scherz?" Schweigen in der Leitung. Ich: "Wir haben uns eben gesprochen, richtig?" Wieder Schweigen. "Bitte sagen Sie, dass Sie sich daran erinnern!" Dann endlich begriff sie. Jedoch fragte sie mich erneut nach meinen Daten und ich erinnerte sie erneut, mir einen Termin für die Wohnung in Altona zu geben.

Seit ich nun mein Auto geparkt habe, frage ich mich, ob es jemals einen Termin geben wird. Wenn schon die Makler bei dem Hamburger Wohnungskrieg kaputt gehen, wie soll ich da jemals eine Bleibe finden?

Ich denke, bei einer Maklerin mit nur einem Kurzzeitgedächtnis habe ich nicht die besten Karten. Obwohl die Wohnungsvergabe bei diesem Tempo schon mithalten kann. 

Um diese Probleme vernünftigerweise zu verdrängen, ging ich durch den Stadtpark zurück zu meiner Wohnung und träumte vor mich hin.

Heute Abend wird dann noch das Schanzenviertel erkundet, nachdem wir gestern in Altona im Basilika Theater waren. Die Preise für Essen und Getränke sind übrigens mehr als moderat, manchmal sogar etwas billiger als in Essen. Je nachdem wo man gerade is(s)t.

Die Bahntickets allerdings sind genauso teuer, weswegen ich mich erstmal für ein Monatsticket entschieden habe, da ich mich nicht aufgrund der Preise nur an die Wohnung fesseln will. Das Auto wird estmal stehengelassen, oder für den Arbeitsweg genutzt, jenachdem, was komfortabler ist.

Im Moment genieße ich nachdem strahlend schönen Herbsttag den Sonnenuntergang, ich hoffe, ihr tut dasselbe!